Die Sprache der Pferde basiert nicht auf Worten oder Lauten wie bei Menschen.

Sie verständigen sich über Körpersprache und mentale Kommunikation. Sie achten mit ihrer hochsensitiven Sinneswahrnehmung auf die Körpersprache ihrer Herdenmitglieder und natürlich die der Menschen. Pferde sind Meister der Wahrnehmung und erkennen sofort jedes feine Signal in Form von Körpersprache und Gedanken. Somit erhalten wir Menschen direkt eine Rückmeldung- wertfrei, vorurteilsfrei. Für Pferde spielen unsere Vergangenheit, unser Aussehen oder unser sozialer Status keine Rolle, sie bewerten uns nicht.

Die wildlebenden Pferde in Australien, die Brumbies, haben mir gelehrt jede noch so feinste Muskelspannung, sogar das Augenzwinkern bei mir selbst, wahrzunehmen. Nämlich genau diese feine Körpersprache benutzen wir Menschen auch, meist jedoch unbewusst und unkontrolliert. Diese Form der Kommunikation ist jedoch auch unter uns Menschen viel bedeutender und aussagekräftiger als gesprochene Worte. (Körpersprache 50-60%, Stimme 20-30%, Wortinhalt 10%).

In den vielen Jahren meiner Tätigkeit als Verhaltenstherapeutin und Trainerin mit Pferdebesitzern, Kindern und Jugendlichen durfte ich wundervolle Beobachtungen und Erlebnisse im Umgang mit den Tieren erleben. So wurde schnell deutlich, diese Tätigkeit beruht mehr auf das Erlernen der eigenen klaren Kommunikation, der Selbstreflexion und Entscheidungsfähigkeit, als das „therapieren“ des Tieres.

Wenn der Blickwinkel sich ändert.

Die kleinste Veränderung des Blickpunktes verrückt den Blick selbst und damit die Einstellung zu den Dingen.

Veränderungen haben Konsequenzen. Die Konsequenz bei vielen meiner Pferdemenschen war, die eigene Einstellung, den eigenen Standpunkt und die Ziele zu ändern. Dies bedeutet in erster Linie die „Arbeit“ an sich selbst. Nicht selten kamen so natürlich zwangsläufig neue Herausforderungen. Auf der anderen Seiten lösten sich alte Probleme scheinbar in Luft auf.

Pferde beWEGen Menschen – Menschen beWEGen Pferde.

Mit dem Bewusstwerden unseres Blickes erscheinen uns Wege. Je achtsamer wir mit uns selbst umgehen, desto leichter lässt sich einer dieser Wege beschreiten.